Im April soll er in Berlin einen Senior ins Gleisbett gestoßen und ihn dabei schwer verletzt haben, seit Juni war öffentlich nach ihm gefahndet worden. Jetzt konnte der mutmaßliche U-Bahn-Schubser in Neukölln festgenommen werden. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. Immer wieder werden Menschen in Deutschland Opfer von gewalttätigen Übergriffen an Haltestellen. Vor allem wehrlose Senioren scheinen gefährdet.
Am 20. April 2024 gegen 20.20 Uhr soll Rimi M. (36) einen 72-jährigen Mann am U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz unvermittelt von hinten in ein Gleisbett gestoßen haben. Vor dem Angriff soll es zwischen dem Tatverdächtigen und dem Opfer zu einem Streit gekommen sein – das ergab die Sichtung von Videoaufnahmen. Zwei Passanten wurden glücklicherweise auf den im Gleisbett liegenden Mann aufmerksam und zogen ihn auf den Bahnsteig, bevor eine U-Bahn einfuhr. Der Senior trug schwere Kopfverletzungen davon und musste im Krankenhaus notoperiert werden. Nach der Tat flüchtete der Angreifer mit der U-Bahn in Richtung Alexanderplatz. Gegen 20.34 Uhr soll er dann auf dem U-Bahnhof Alexanderplatz auf dem Bahnsteig der U-Bahnlinie 5 eine Gruppe aus sechs älteren Herren angerempelt haben.
Seit Juni hatte die Polizei wegen schwerer Körperverletzung nach dem Tatverdächtigen gefahndet – sein Name und Fotos wurden veröffentlicht. Die Bevölkerung wurde gewarnt, da M. unter Alkohol- und Drogeneinfluss aggressiv und gewaltbereit sein soll. „Vor diesem Hintergrund und wegen des hohen Fluchtanreizes des Gesuchten wird dringend davon abgeraten, sich diesem zu nähern oder anzusprechen“, so die Behörde.
Wie die Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin mitteilten, wurde der mit Haftbefehl Gesuchte am Mittwoch gegen 13.40 Uhr in Berlin-Neukölln in einem Wohnhaus in der Mareschstraße festgenommen. Er kam in Untersuchungshaft.
Der Hintergrund des Streits ist noch unklar. Die Polizei gab auch nicht bekannt, wie es zu der Festnahme des Tatverdächtigen kam. Auch dessen Nationalität wurde nicht veröffentlicht (ein Facebook-Profil deutet auf einen albanischen Hintergrund hin). Fakt ist, dass sich (grundlose) Übergriffe an Haltestellen von öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland auffällig mehren. Betroffen sind häufig Senioren (Report24 berichtete hier, hier und hier).